Ratgeber: Alarmierung

Wie kommen die nächstgelegenen Einsatzkräfte mit der richtigen technischen Ausrüstung zum Einsatzort? Nachdem ein Notruf abgesetzt wurde, erstellt der Leitstellen-Disponent im Einsatzleitsystem einen Einsatz. Dieser erscheint bei jedem Disponenten, damit, falls es mehr als einen Anrufer gibt, kein Einsatz doppelt erstellt wird. In dem Einsatz werden die Antworten der fünf W-Fragen hinterlegt und anhand der Informationen schlägt das System ein vordefiniertes Einsatzstichwort mit hinterlegter Alarm- und Ausrückeordnung (AAO) die benötigten Einsatzmittel vor. Die AAO wird von der jeweiligen Leitung der Feuerwehr im Vorfeld definiert und im System hinterlegt. Dabei muss hinter jedem möglichen Stichwort die Anzahl der benötigten Einsatzkräfte, Anzahl und Art der Einsatzfahrzeuge (Wasser-, Tank-, Sonderfahrzeuge), sowie Kräfte und Fahrzeuge anderer Einheiten und Organisationen (Polizei, Rettungsdienst oder Hilfsorganisationen) hinterlegt werden. Der Vorschlag kann aber auch vom Disponenten angepasst werden. Nach erfolgter Alarmierung werden die Einsatzkräfte mit einem Meldetext über das Einsatzstichwort, den Einsatzort, der anderen alarmierten Einheiten und eventuelle Zusatzinfos benachrichtigt.

Verschiedene digitale Funkmeldeempfänger

Im Kreis Höxter gibt es die Einsatzstichwörter Feuer in den Stufen 1-4 (zusätzliche für Flächen-/Waldbrände, sowie für Fluggeräte), Feuer Brandmeldeanlage (BMA), Feuer Menschenleben in Gefahr, Technische Hilfeleistung (TH) in den Stufen 0-4, TH Menschenleben in Gefahr, TH Person klemmt in den Stufen 1-2 und ABC in den Stufen 1-4. Der Löschzug kann über Alarmierungsschleifen entweder komplett oder nur gruppenweise alarmiert werden. Beispielsweise gibt es in Peckelsheim Rüstwagen- oder Einsatzleitwagen-Schleifen, bei denen nur ein kleinerer Kreis des Personals für die Besetzung eines speziellen Fahrzeuges informiert werden. Die restlichen Fahrzeuge und Einsatzkräfte bleiben damit für parallele Einsätze verfügbar.

Sirene auf dem Peckelsheimer Gerätehaus

Am meisten bekannt sein dürften Sirenen als Mittel um Feuerwehr-Einsatzkräfte zu alarmieren. Dies änderte sich am 1.1.2024, da das Ministerium des Innern NRW eine Nutzung der Sirenen nur noch zur Warnung der Bevölkerung vorsieht. Im Sinne einer landeseinheitlichen Krisenvorsorge soll hierdurch eine Fehlinterpretation von Warn- und Alarmierungssignal vermieden werden. Seit dem wird ausschließlich die stille Alarmierung per Funkmeldeempfänger verwendet, die die Einsatzkräfte wie etwa ein Handy immer bei sich tragen. Die digitalen Funkmeldeempfänger werden seit Dezember 2022 um eine Handyalarmierung ergänzt, in der ein Verfügbarkeitsstatus hinterlegt, sowie bei Alarmierung direkt eine Rückmeldung gegeben werden kann.

In Peckelsheim gibt es seit 2015 eine moderne 1200 Watt starke Anlage auf dem Feuerwehrgerätehaus in der „Langen Torstraße“. Die bis dahin im Ort vorhandenen drei alten Sirenenanlagen mit der Typenbezeichnung E 57 und der Optik eines Pilzes stammten durchweg alle aus den frühen 60er Jahren und es war kaum noch möglich Ersatzteile zu bekommen. Die bekannten Sirenensignale änderten sich durch die Modernisierungsmaßnahmen nicht. Anders sind die Optik der Anlagen als auch der Klang der Sirenen.